Definition of Ready und Definition of Done: Schlüsselkonzepte für erfolgreiche Projektumsetzung

In der Welt der Projektmanagementmethoden wie Scrum sind die Begriffe „Definition of Ready“ (DoR) und „Definition of Done“ (DoD) entscheidende Werkzeuge, um Projekte effektiv zu planen, zu überwachen und erfolgreich abzuschließen. Diese Konzepte ermöglichen es Projektleitern, Scrum-Mastern und Product-Ownern, eine gemeinsame Verständnisgrundlagen zu schaffen und sicherzustellen, dass das Team effizient arbeitet. In diesem Blogbeitrag werden wir die wichtigsten Punkte bei der Erstellung einer Definition of Ready und Definition of Done erläutern und praxisnahe Beispiele liefern, die Ihnen als Projektleiter:in oder Scrum-Master helfen werden.

Definition of Ready (DoR):

 Die Definition of Ready beschreibt die Kriterien, die ein Produkt-Backlog-Eintrag (Product Backlog Item, PBI) erfüllen muss, um als bereit für die Bearbeitung durch das Entwicklungsteam angesehen zu werden. Die wichtigsten Punkte bei der Erstellung einer DoR sind:

Klarheit der Anforderungen: Die Anforderungen sollten eindeutig und verständlich formuliert sein. Alle Stakeholder sollten ein gemeinsames Verständnis davon haben, was erreicht werden soll. Beispiel: Ein PBI ist „bereit“, wenn die User Stories gut definiert sind und klare Akzeptanzkriterien enthalten.

Abhängigkeiten und Ressourcen: Alle erforderlichen Informationen, Materialien und Ressourcen sollten verfügbar sein, damit das Entwicklungsteam effektiv arbeiten kann. Beispiel: Ein PBI ist „bereit“, wenn alle externen Abhängigkeiten geklärt sind und erforderliche Genehmigungen vorliegen.

Priorisierung: Die PBI sollten entsprechend ihrer Priorität im Product Backlog geordnet sein, sodass das Entwicklungsteam die wertvollsten Aufgaben zuerst bearbeiten kann. Beispiel: Ein PBI ist „bereit“, wenn seine Priorität mit anderen Stakeholdern abgestimmt und im Product Backlog richtig positioniert wurde.

Klare Ziele: Die PBI sollten messbare Ziele haben, um den Erfolg nachverfolgen zu können. Beispiel: Ein PBI ist „bereit“, wenn es klare Metriken für den Erfolg definiert hat, z.B. eine bestimmte Anzahl von Benutzern, die eine neue Funktion nutzen sollen.

Definition of Done (DoD):

Die Definition of Done legt die Kriterien fest, die erfüllt sein müssen, damit ein PBI als abgeschlossen betrachtet wird. Die wichtigsten Punkte bei der Erstellung einer DoD sind:

Funktionalität: Das PBI muss alle spezifizierten Funktionen und Anforderungen erfüllen. Beispiel: Ein PBI ist „erledigt“, wenn alle definierten Funktionalitäten und Akzeptanzkriterien umgesetzt sind und funktionieren.

Qualität und Tests: Das PBI muss gründlich getestet worden sein, um sicherzustellen, dass es fehlerfrei funktioniert. Beispiel: Ein PBI ist „erledigt“, wenn alle Tests durchgeführt wurden, inklusive automatisierter Tests, manuelle Überprüfungen und ggf. Benutzertests.

Dokumentation: Alle relevanten Informationen, Anleitungen oder Handbücher müssen erstellt und aktualisiert werden, um eine reibungslose Integration und Wartung des PBI zu ermöglichen. Beispiel: Ein PBI ist „erledigt“, wenn eine vollständige und aktualisierte Dokumentation für das Produkt oder die Funktion vorhanden ist.

Code-Review und Standards: Der entwickelte Code sollte überprüft und den internen Standards des Entwicklungsteams entsprechen, um die Wartbarkeit und Erweiterbarkeit des Systems zu gewährleisten. Beispiel: Ein PBI ist „erledigt“, wenn der Code von einem anderen Teammitglied überprüft wurde und den vereinbarten Code-Review-Standards entspricht.

Praxisbeispiele:

Beispiel 1: Definition of Ready (DoR):

  • Klare Anforderungen: Die User Story „Als Benutzer möchte ich mich mit meinem Google-Konto anmelden können“ enthält alle erforderlichen Informationen zur Funktionalität und Anforderungen.
  • Ressourcen: Die erforderlichen APIs und Dokumentationen für die Google-Anmeldung sind verfügbar.
  • Priorisierung: Die User Story wurde gemeinsam mit dem Product Owner priorisiert und ist im oberen Bereich des Product Backlogs platziert.
  • Klare Ziele: Die Erfolgsmetriken für diese Funktion wurden festgelegt, z. B. eine Mindestanzahl von erfolgreichen Anmeldungen pro Tag.

Beispiel 2: Definition of Done (DoD):

  • Funktionalität: Die User Story „Als Benutzer möchte ich meine E-Mail-Adresse ändern können“ wurde vollständig entwickelt und alle Anforderungen wurden umgesetzt.
  • Qualität und Tests: Der Code wurde automatisiert getestet, manuelle Tests wurden durchgeführt und es wurden keine Fehler gefunden. Benutzertests wurden ebenfalls erfolgreich abgeschlossen.
  • Dokumentation: Es wurde eine detaillierte Anleitung erstellt, die beschreibt, wie die E-Mail-Änderung durchgeführt wird und welche Auswirkungen dies auf das System hat.
  • Code-Review und Standards: Ein anderes Teammitglied hat den Code überprüft und bestätigt, dass er den internen Code-Review-Standards entspricht.

Die Definition of Ready und Definition of Done sind entscheidende Werkzeuge, um Projekte erfolgreich umzusetzen. Durch eine klare und einheitliche Definition of Ready wird sichergestellt, dass das Projektteam mit allen erforderlichen Informationen ausgestattet ist, um die Arbeit effizient zu erledigen. Die Definition of Done ermöglicht eine transparente Bewertung und Abnahme der fertigen Arbeit und stellt sicher, dass die erforderliche Qualität erreicht wird. Durch die Anwendung dieser Konzepte schaffen Projektleiter, Scrum-Master und Product-Owner ein gemeinsames Verständnis und erhöhen die Chancen auf einen erfolgreichen Projektabschluss.

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